„Wow, das ist ja sau schwierig“, war der Ausspruch eines jungen Radfahrers und Besuchers der Berliner Fahrradschau, als er nach knapp 15 Sekunden von unserem beigestellten Klapprad sprang. Gerade hat er versucht, die leicht ansteigenden 1,5m Rennstrecke so langsam wie möglich zu durchfahren! „Ruhig mal auf der Stelle treten!“ wurde zum rahmenzitterndes Gewaltakt, dieses Ungetüm von 30 Jahre altem Stahlesel zu bändigen.
Weitere Besucher kamen, um sich mit den besten Klappradfahrern der Welt zu messen. Doch sie hatten keine Chance! Der langsamste „Profi“ und somit bester Teilnehmer in dieser Disziplin wurde York vom legendären PKV und erhielt 600 Punkte für den diesjährigen „Dreikampf“ aus
– „CycloCross“
– „Ruhig mal auf der Stelle treten!“
– „Ausredencontest“
Der Höhepunkt 2015 war sicher der „CycloCross“ für die Klappradfahrer. Denn der Veranstalter der BFS hat keinen Streckenunterschied zwischen Klapprad- und Cross-Fahrer gemacht und die Rampen hoch in den Nachthimmel von Berlin gebaut.
„Respekt“ oder „Megastark“ waren die spontanen Worte der Besucher, als sie sahen, wie die besten Klappradfahrer um die schnellste Runde fuhren. Zumindest fast alle, denn Carlos aus Berlin zog es in einer Kurve vor zu fliegen und landete trotz Sturz noch unverletzt (!) auf Platz 3. Auf Platz 2. ein dann WK-Rennleiter York, dem die Strecke 100 km zu kurz war! Nicht zu bremsen und in „Berlin, Hauptstadt der DDR“ Sieger über alle Hürden, Rampen und durch Sanddünen wurde Ronny aus dem Osten, der somit 2015 der CycloCross-Klappradfahrer mit den schnellsten Beinen war. 500 Punkte gehörten ihm.
Grandios auch der Auftritt von Alfons V., der aus dem Training heraus antrat und „nur mal die Strecke antesten“ wollte. Zur Schonung des Materials wurden die CycloCross-Rampen etwas divenhaft „erwandert“, aber seht selbst:
Im anschließenden Ausredencontest durften dann alle Teilnehmer noch einmal zeigen, wie viele verbale Kurbelumdrehungen sie drauf haben. „Warum trägst du keinen abgegrenzten Oberlippenbart“ mit „ich bin nun mal ein deutscher Drahthaar“ und seine Motivation mit „für Brüderlichkeit und 150 Bananen“ zu beantworten, überzeugten die Jury und brachten Ronny einmal mehr mit 499 Punkten den Sieg.
Zuvor bereits frustriert ausgeschiedene Hoffnungsträger traten leider z.T. gar nicht mehr an…
Somit kann Ronny Honecker das als Siegprämie ausgesetzte Startgeld für den World-Klapp 2015 in Schopp sparen und für Schorle oder Kraut und Rüben von den Pfälzer Äckern einsetzen. Glückwunsch!